Theaterspiel hat in Höchstberg eine lange Tradition. In unserem Verein, der 1921 gegründet wurde, war das Theaterspiel von Anfang an ein Bestandteil der Vereinsaktivität. So findet man in unseren Vereinsaufzeichnungen den Beleg, dass bereits im Gründungsjahr am 26. Dezember 1921 im Saal des Gasthauses Stern das Stück ‘Am Heiligen Abend‘, im Rahmen einer Weihnachtsfeier der Vereinsgemeinschaft aufgeführt wurde.
Auch in den Folgejahren, bis zum Kriegsbeginn 1939, wird in den Protokollen des TSV immer wieder auf Aufführungen zur Weihnachtszeit hingewiesen.
Nach dem Krieg wurde beim TSV am 26. Dezember 1946 die alte Tradition wieder aufgenommen. Im Vereinsprotokoll kann man lesen, „Mit dem Theaterstück, ‘Die Versöhnung am Christfest‘, erwarben sich die Spieler großen Ruhm!“ Spielort war wiederum der Saal im Gasthaus Stern.
Am 11. Januar 1953 war erstmals der Schulsaal von Höchstberg Aufführungsort für die Theaterabende. Passend zum öffentlichen Gebäude der Titel des Stückes, ‘Der Staatspräsident‘. Über die Jahre, mit nur wenigen Ausnahmen, fungierte der Schulsaal dann bis 1970 als Theatersaal für die Aufführungen zur Weihnachtszeit.
Danach fiel das Theaterspiel in Höchstberg in einen Dornröschenschlaf.
Erwähnenswert ist, dass während der Übungszeit der Stücke, der Schulunterricht auf der Bühne stattfand. Die Bühne wurde extra für diesen Zweck im Klassenzimmer aufgebaut. Durch die faltbare Zwischenwand, welche zwei Klassenzimmer voneinander trennte und zu den Theaterabenden geöffnet wurde, bot der Raum dann etwa Platz für 150 Personen. Nach heutiger Vorstellung auf durchaus auf sehr beengter Fläche.
Im Jahr 1978 wurde das Theaterspiel in Höchstberg wieder wach geküsst und es begann eine neue Theaterzeit beim TSV.
Die neu gebaute TSV Halle schaffte bis dahin ungeahnte Möglichkeiten. Eine fest eingebaute Bühne mit einer Rampenhöhe von 1,20 Meter und einer Fläche von 60 qm eröffnete tolle Möglichkeiten beim Bühnenbau. Vor allem bei Außenkulissen, wurde dies immer wieder sehr schön umgesetzt. Auch die Zuschauerkapazität erreichte neue Dimensionen, denn ab sofort war es möglich, über 300 Personen bei Theaterveranstaltungen zu unterhalten und zu bewirten.
Diese Theaterabende waren im Verein im zurückliegenden Jahrhundert in erster Linie zur Unterhaltung der eigenen Leute gedacht. In diesem Verständnis wurde es nach dem Krieg auch wieder aufgenommen. Auch mit Beginn der Theaterneuzeit 1978, stand die Unterhaltung der Dorfgemeinschaft noch an erster Stelle. Mit zunehmendem Zuspruch der Zuschauer, auch von außerhalb der Dorfgrenze, der in etwa mit dem neuen Jahrhundert einsetzte, haben sich die Theaterabende zu einem festen, wirtschaftlichen Bestandteil der Vereinsfinanzierung entwickelt.
Beim TSV nahm man dies zum Anlass im Jahr 2006 die Theatergruppe, welche bis dahin als freie Gruppe im Verein agiert hatte, als eigenständige Abteilung im Verein zu verankern. Alle organisatorischen Aufgaben rund um das Theaterstück übernahm nun die Abteilung „Theater“ eigenverantwortlich. Mit viel Herzblut und Idealismus schaffte es die Abteilungsleitung einen festen Stamm von Darstellern zu installieren. Viele der Laiendarsteller haben schon mehr als zehn Auftrittsjahre hinter sich. Auch was den Autor der Stücke betrifft, war Konstanz angesagt. In den letzten 15 Jahren wurden zehn Stücke von Autor Bernd Gombold zum Besten gebracht.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass das Theater in Höchstberg so alt ist wie der TSV selbst und auf eine beinahe hundertjährige Geschichte zurück blicken kann. Die Theaterneuzeit, welche mit der Fertigstellung der vereinseigenen Halle 1978 begann, darf 2018 auf ein 40-jähriges Bestehen zurück blicken.